Schamanismus, Mutter Erde und Heilung
Schamanismus wurde und wird auf allen Erdteilen nach unterschiedlichen, untereinander jedoch Parallelen aufweisenden Traditionen praktiziert. Schamanische Rituale und Heilweisen reichen tief in die menschliche Frühgeschichte bis zu den Jäger- und Sammlerkulturen der Eiszeit(en) zurück.
Bereits lange vor Aufkommen der Hochreligionen besaßen schamanische Kulturen Erklärungsmodelle zur Entstehung und Entwicklung der Welt und schufen mit ihrem Verständnis der „Allbeseeltheit“ der Dinge ein Lebensmodell, in dem sich der Mensch nicht über die Natur erhebt, sondern sich als ein gleichwertiger Teil der Natur begreift, welcher mit den anderen Lebenswelten dieser Erde und des Universums verbunden ist. Der Mensch ist eingewoben in dieses Netz aller Dinge des Lebens. Der Schamane dient als Vermittler zwischen dem Menschenraum und den anderen Räumen („Sphären“) des Universums. Er schöpft aus seiner besonderen Verbindung mit dem Netz des Lebens und mit seinen Verbündeten der Geisterwelt Kraft, um damit für uns im Hier und Jetzt zu wirken. Mit seinen Fähigkeiten hilft der Schamane andere Menschen bei Schwierigkeiten und Unklarheiten, sich selbst wieder zu ordnen und in seinem Sein Klarheit zu finden, seelisch Belastendes und Blockaden mit Hilfe der Geister aufzulösen bzw. eine positive Veränderung zu bewirken. Die schamanische Hilfe reicht über den Klienten hinaus und beeinflusst auch seine Umwelt, wie veränderte, auch die Umgebung in Schwingung versetzende Töne. Somit sind umgekehrt auch schamanische Rituale mit dem Umfeld und den Räumen in denen wir leben und uns bewegen geeignet, persönliche Lebensumstände positiv zu beeinflussen. Von besonderer Bedeutung für uns Menschen ist unsere Mutter Erde, unsere Magna Mater. Von und auf ihr werden wir geboren, sie nährt uns und auf ihr und durch sie sterben wir. Von Geburt an und unser ganzes Leben lang sind wir ein Teil von ihr und nicht erst dann, wenn wir sterben und unsere Überreste zu Erde zerfallen. Sowohl unser Gefühl des Getrenntseins von unserer Mitte und von unserer Kraft, als auch die Ressourcenverschwendung, der Raubbau und die Umweltzerstörung um uns herum spiegeln dieses Getrenntsein von Mutter Erde. Im Unterschied dazu lebt und nährt sich Schamanismus aus der Verbindung mit der Großen Mutter und dem Universum. Schamanische Rituale verbinden uns daher nicht nur mit uns selbst, unserer Stärke und unserer Mitte, sondern sie verbinden uns mit unserer Erdmutter, sie erden uns. Dieses gestärkte „Wiederteilhaben“ an Mutter Erde ermöglicht uns auch das universelle väterliche Prinzip im Himmel stärker zu spüren und wir können uns mit schamanischen Ritualen intensiver damit verbinden. Ein Grundziel für uns Menschen sollte sein, uns selbst und die Umstände und Räume, mit denen wir leben, zu heilen und uns besser mit dem Göttlichen in uns (Mutter und Vater) und in der Welt (Erde und Himmel) zu verbinden. Für die Erreichung dieses Grundzieles stellen Schamanen durch ihre Verbindung mit der Geisterwelt, ihrer Vermittlerrolle und ihren Ritualen seit urdenklichen Zeiten passende Werkzeuge bereit.
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